Windig ist es hier eigentlich immer. Willkommen auf den kanarischen Inseln. Spanien angehörend und doch irgendwie ganz anders. Die Inselgruppe unweit vom marokkanischen Festland zählt für Wassersport- und Wanderfans schon lange zu den Topzielen. Wir erzählen euch wieso die Insel genau das Richtige für diejenigen ist, die Entschleunigung vom Alltag suchen. 

 Liebe oder Hass  

Ende April war ich für zwei Wochen auf Fuerteventura. Dadurch, dass ich früher schon oft mit meinen Eltern die Insel besuchte, wusste ich was auf mich zukommt. Wenig grün und viele Steine. Hohe Berge und rauer Atlantik. Was auf den Blick vielleicht gar nicht so paradiesisch erscheint, entpuppt sich auf den zweiten Blick vielfältiger als vorerst gedacht. Na gut, für mich als absoluter Fan des Klimas vielleicht. Denn eins kann man über die Insel vorab wirklich sagen: Entweder man liebt, oder hasst sie. Die Majoreros, die Einwohner der Insel, sagen nicht umsonst man kommt weinend auf Insel und verlässt sie auch so wieder.  

Fernab von Mallorca-Massentourismus 

Nach dem viereinhalb stündigen Flug war mein erster Gang zum Kiosk. Denn mein absoluter Spanien “Geheimtipp”: Fanta Naranja! Probiert sie einfach – es ist kein Vergleich zu der deutschen Version. Fuerteventura’s Hauptstadt Puerto del Rosario liegt zusammen mit dem Airport an der Ostküste der Insel. Dadurch, dass die einzelnen Orte relativ weit voneinander entfernt liegen (unser Hotel war vom Flughafen knapp 70 km entfernt), ist es ratsam, sich einen Mietwagen zu organisieren. Für uns ging es gen Süden nach Costa Calma ins R2 Pajara Beach . Normalerweise bin ich ein Fan von Airbnb Unterkünften, dieses Hotel überzeugte aber mit einer großzügigen Poolanlage, leckerer und vielseitiger Auswahl an Essen (auch für Vegetarier – unbedingt die Spiegeleier kanarischer Art probieren) und direkter Strandlage. Bucht eure Unterkunft unbedingt mit Meerblick – morgens die Vorhänge aufzumachen und den Atlantik in seiner vollen Pracht zu sehen, ist ein unbeschreibliches Treat für die Seele.  

Der Süden Fuerteventura’s ist für die Verhältnisse auf der Insel relativ touristisch geprägt. Anders als auf Mallorca und Co. reihen sich hier aber nicht die Bettenbunker aneinander. Die Hotels sind zwar groß, aber ähnlich wie kleine Parkanlagen in sich geschlossen. Zwischendurch hat man immer wieder komplett unbebaute Abschnitte, wo man den Blick über die 20,6 Mio. Jahre alten Berge schweifen lassen kann. Dadurch, dass es auf der Insel eigentlich immer windig ist, kommen verrückte Wettersituationen zustande. Fährt man also im Sonnenschein los, kann es 50 km weiter auf der Insel schon dicht bewölkt sein und andersrum.  

Must See: Restaurants und Tagesausflüge 

Bei einem Ausflug in ein kleines Fischerdorf Namens Ajuy haben wir im La Jaula de Oro (Av. de los Barqueros, 17, 35628 Ajuy) gegessen. Ein kleines, extrem gutes Fischrestaurant. Unbedingt Pulpo a la plancha probieren – sehr große Portion für unschlagbare 12€. Man genießt dabei den Ausblick auf den schwarzen Strand und die hohen Wellen an der Westküste. Der wohl beeindruckendste Daytrip ging allerdings nach Cofete. Ein klitzekleines Dorf, nur erreichbar über einen schmalen Pass (unbedingt nur mit einem geländetüchtigen Auto und sicherem Fahrer passieren). Sobald man die abenteuerliche Off-road Fahrt überstanden hat, wird man mit einem Ausblick belohnt, der einem den Atem nimmt. Von dem ersten Aussichtspunkt erstreckt sich der einsame endlose Strand Playa de Cofete. Ein wirklich unbeschreibliches Gefühl, vor allem wenn man weiß, dass man sich auf der letzten Straße Richtung der sonst unbewohnten steinigen Westküste befindet.  

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